Die Millionen-Dollar-Gründerin von Badoo (www.badoo.com) ist zurÃ??ckhaltend und gelassen. Wie Andreev ist auch die Platform in konventionellen Bereichen kaum zu erobern. Tatsächlich ist das Kontaktnetz nicht zuletzt durch das gekennzeichnet, was es nicht ist: Badoo ist zum Beispiel keine Datingplattform à la eDarling & Co., die gern einen lebenslangen Lebenspartner verspricht.
Die 2006 in Spanien eingeführte Website ist auch keine Facebook-Imitation - auch wenn sie zunächst im Wettstreit mit dem Top Dog war. "â??Badoo soll den zeitgemÃ??Ã?en Offline-Lebensstil ins Netz bringenâ??, beschreibt Andrev das. Zu diesem Zweck zeigen eine Applikation und das Netz, welcher Benutzer sich in welcher Distanz gerade in der Nähe aufhält. Mit Hilfe der Anwendung kann dann ein Dialog eröffnet werden, und wenn Sie sich mögen, kann ein Benutzer dem anderen Zugang zu seinem persönlichen Benutzerprofil und seinen Fotos erteilen.
Das ist die Grundlage, die ihre Benutzer aus ihr machen. "Das war Badoo, nicht nur für den Sex", formulierte Andrejew es mutig. Nun, wie gelingt es dem in London ansässigen Konzern, mit diesem Konzept einen Jahresumsatz von 150 Mio. aufzustellen? Das Ergebnis: Es spricht die Aufmerksamkeitsbedürfnisse seiner Benutzer souverän an.
Kein Wunder, laut Andrejew, sind bis zu 80 Prozentpunkte der bezahlten Benutzer männlich. "â??In einigen LÃ?ndern hat Badoo sogar gröÃ?ere Frauen als MÃ?nnerâ??, fÃ?gt Andrejev hinzu. Die Firma hat bereits 150 Mio. Mitgliedschaften auf der ganzen Welt gewonnen. Etwa fünf Prozentpunkte davon werden bezahlt, wobei diese von Jahr zu Jahr sehr verschieden sind.
Bei den Ländern wie Spanien, Frankreich oder Brasilien, in denen Badoo in ihren Ballungsräumen bereits eine bedenkliche Größe erlangt hat, ist es hinreichend wahrscheinlich, dass sich mehrere Anwender in der Nähe befinden werden. Etwa 90 prozentig wird der Umsatz in diesen drei Ländern erzielt. Badoo ist nicht unbestritten. Kontrovers diskutiert werden vor allem die hohe Mitgliederzahl von Badoo: Von falschen Benutzerprofilen und Facebook-Nutzerdaten, die ohne Einwilligung zu einem unergründlichen Abmeldevorgang erhoben werden, erscheinen die Vorwürfe meist in Diskussionsforen und Kommentaren. Die Vorwürfe werden in der Regel in der Regel in Form von Diskussionsbeiträgen erhoben.
Außerdem zeigt Badoo, das in den letzten Tagen und Monat eine Vielzahl ehemaliger Google- und Facebook-Mitarbeiter eingestellt hat, nie den exakten Standort der Benutzer, sondern nur die Distanz. "Andreev schätzt die Zukunftsperspektiven von Badoo vor allem im Mobilfunkbereich. Für weiteres Expansionspotenzial schätzt er noch: "In Ländern wie Deutschland, Großbritannien oder den USA, in denen Badoo sehr wenig Anwender hat, experimentiert Badoo zurzeit mit neuen Produkten, wie beispielsweise Warengruppen.
In diesen Staaten wird es ohne die bisher nicht genutzte Werbebranche kein Umsatzwachstum geben", erläutert Andreev. Bisher hat sich Badoo vor allem auf Viralitäts- und E-Mail-Kampagnen konzentriert. Schon 2007 - als Badoo auf zwölf Mio. Anwender hinwies - hatte der Russian Finam Technology Fund einen Teil von zehn Prozentpunkten für 30 Mio. US Dollar aufgekauft, was einer Schätzung von 300 Mio. US Dollar ausmacht.
Per Ende 2009 wurden weitere zehn Prozentpunkte mit einer erhöhten Wertigkeit hinzugefügt. Wie viel Andrejew heute zehn Prozentpunkte von Badoo verkauft, darf er nicht aufgeben. Glaubst du, Badoo will an die Öffentlichkeit gehen? "Nicht nie sagen", erwidert Andrejew - und scheint deutlich weniger zurückhaltend zu sein als vorher.