Die 1905 als angeblich abenteuerlustige Initiative des Berliners Adolf Jandorf begonnene Gründung hat bereits bei ihrer Gründung am Sonntagmorgen des Jahres 1907 alle Hoffnungen übertroffen: Seitdem sich der ursprüngliche Eisengrill von 1907 um 10 Uhr vor dem Hauseingang absenkt, verzeichnet das Gebäude jeden Tag über 50000 Kundschaft - bis zu 100000 in der Adventszeit. 2016 wurde der Innenraum unter der Leitung des Baumeisters Rem Koolhaas und seines BÃ??ros OMA in einem mehrjÃ?hrigen Renovierungsprojekt grundgestalterisch umstrukturiert.
Anfang des Mehrjahresumbaus nach den Entwürfen des Baumeisters Rem Koolhaas; Vorstellung der neuen Fensterscheibe und des neuen Einganges; Öffnung der ersten beiden neuen Quadrate Women's Mode im zweiten Stock nach den Entwürfen des Designers India Mahdavi und Men's Accessoires im ersten Stock nach den Entwürfen von Store Milano.
Sie hat eine bewegte Vergangenheit und ist eine der bekanntesten Stätten der Stadt: das Einkaufhaus des West in Berlin. Seine Abteilung für Lebensmittel, eine der grössten der Weltgeschichte, ist legendär. Hinter dem KaDeWe steht eine lange, sehr bewegte Historie. 1907 entschied sich der Judenkaufmann Adolf Jandorf, ein großes Berliner Einkaufszentrum in der damals noch stillen Tuentzienstraße zu errichten.
Adolf Jandorfs Vorschlag wurde damals verspottet. Aber der Geschäftsmann war davon nicht beeindruckt, sagt die ehemalige Geschäftsleiterin Petra Fladenhofer: "Und dann sagte Adolf Jandorf diesen sagenumwobenen Satz: "Ich entscheide, wie die Situation ist", was bedeutet, dass er von seinem Angebot so sehr beeindruckt war, dass er sagte, wo immer ich bin, werden die Menschen zu mir kommen.
"Adolf Jandorf war ein Jud. Wie Petra Fladenhofer es ausdrückt, waren die jüdischen Bürger für viele dt. Warenhäuser und ihre wohl ergebnisreichste Zeit, ihre Hochblüte zeitig. Dabei war sich Adolf Jandorf damals ganz gewiss, dass er den interessierten Käufern exakt die Ware anbietet. Adolf Jandorf ist es laut Petra Fladenhofer gelungen, Waren mit exklusiven, besonderen Eigenschaften vorzustellen.
Diese beiden Aspekte hat Adolf Jandorf in Einklang gebracht, er hat den Balanceakt gemeistert. Im Jahr 1927 wird das KaDeWe von der jüdischen Handelsfirma Hermann Tietz & Co. übernommen. Das KaDeWe ist fünf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs das erste Warenhaus in Deutschland, das seine Pforten öffnet. Das KaDeWe wurde später zum Symbol des wirtschaftlichen Wunders in Deutschland.
Mit dem Mauerbau und der Stadtteilung erlebte das KaDeWe 1961 einen Wendepunkt in seiner Erfolgsstory. Petra Fladenhofer erklärt die Konsequenz: "Das bedeutet für das KaDeWe, wie in Berlin, dass man vom Landesinneren abgetrennt war. "Für das KaDeWe bedeutet die Aufteilung der Landeshauptstadt, dass es keine Gäste aus dem Osten Berlins gibt.
Aber die Lage des Warenhauses verbesserte sich rasch, weil immer mehr westeuropäische und internationale Besucher das KaDeWe aufsuchten. Das war eine der Attraktionen, die man in Berlin sehen musste. Auch das KaDeWe und seine Gastronomie wurden besucht. Wie Prof. Uli Brückner vom Stanford Overseas Studies Center in Berlin erklärt, war dies für die DDR-Bürger eine Erfahrung: "Da alle West-Berliner ihren DDR-Besuch in der Gastronomie des KaDeWe führten, waren diese Menschen besonders angetan, weil das west-deutsche Hochschulsystem praktische Dienstleistungen bietet, die der DDR nicht bieten kann, und zwar Bananen, Ananas der DDR.
Petras Fladenhofer erzählt: "Dazwischen musste das Gebäude immer wieder zu. Darauf folgen ereignisreiche Jahre mit einem neuen Eigentümer und neuen Anforderungen - auch durch das Netz und das Online-Shopping. KaDeWe hat auf die Kaufhauskrise unter anderem mit dem Ausbau des Luxusangebotes und dem Betrieb eines eigenen Online-Shops reagiert.
Für viele Besucher - ob aus dem In- oder Auslande - steht ein KaDeWe besucht zu werden auf dem Plan. Nach dem Reichstag und dem Brandenburgischen Stadttor ist das Westdeutsche Warenhaus die am drittmeisten frequentierte Stadt.