Mit einer musikalischen Gestaltung wird ein oft durch das Urheberrecht geschützte musikalische Werk mit musikalischen und/oder technischen Gestaltungsmitteln in seiner originalen Form geändert. Der Arranger ist diejenige, die solche Arrangements vornimmt. Die Originaltreue erfordert in der heutigen Klassik eine detailgetreue Reproduktion der Noten, so dass auch für kleinere Umgestaltungen kein Platz ist.
1 ] Arrangements sind daher eine spezielle Interpretationsform und die Abwendung von der Originalpartitur durch musikwissenschaftliche Mittel der Gestaltung. 2 ] Arrangements als eine Art Werksinterpretation sind daher heute nur noch in anderen Musikrichtungen zu finden, vor allem in der Jazz-, Pop- und Rockmusik. Auch in der Jazz- und Popliteratur. Jahrhundert oder Schönbergs Vereinigung für private Musikaufführungen sind jedoch ein Beispiel für die weit verbreitete geschichtliche Praktik der Arrangements der klassischen Literatur.
Andererseits gibt es die gleichen Gestaltungsmöglichkeiten, die der Kompositionskünstler für die Ausgestaltung seines Originalwerks nutzen kann. Auch das Mischen als vorletztes Verfahren im Aufnahmestudio kann noch kreative Elemente eines Arrangements beinhalte. Zahlreiche Werke des zwanzigsten Jahrhunderts - wie z. B. Blau, Jazzmusik oder Pop, Folklore und alle daraus abgeleitete Genres - lassen den darstellenden Künstlern oder Singern mehr Freiraum bei der Gestaltung eines Themas.
Es ist die Pflicht des Arrangierers, diese wenigen Spezifikationen in ein Arrangement zu verwandeln, das den Spielern präzisere Informationen oder Möglichkeiten zur Ausführung gibt. Das kann durch die Gestaltung einer Musik, durch verbale Vereinbarungen mit den Künstlern oder durch Hörbeispiele erfolgen. Arrangements gewannen erst im Jazzbereich an Gewicht. Die schriftliche Bearbeitung wird hier bereits von den weissen "symphonischen" Jazzoffizieren wie Paul Whiteman, Leo Reisman oder Jean Goldkette genutzt.
Bekannte Bearbeiter dieser Zeit waren Don Redman (für die Firma Befletcher Henderson), Dr. Cook (Chicago Jazz) oder Dr. med. Erskine S. A. B. I. T. I. S. T. Die Arrangements wurden im Verlauf der musikalischen Geschichte nicht nur von anderen Bearbeitern, sondern auch von den Originalkomponisten selbst getroffen. Seitdem hat das Konzept der Anordnung den Nachgeschmack eines "Second-Hand-Werks".
Schließlich wurden meisterhafte Musikwerke oft an unzureichende Instrumentierungen, vor allem in der Salon- oder Coffee House-Musik, und an die Präferenzen weniger fordernder Hörer adaptiert, die nur die beliebten "schönen Melodien" - losgelöst von einem qualitativen Musikkontext - hundertprozentig hörten wollten. Kennzeichnend für den Bereich Jazzmusik ist, dass es aufgrund der Dominanz der lmprovisation in der Regel keine Noten und damit keine Noten für die einzelnen Musikinstrumente gibt, was dem Arrangement eine ganz spezielle Ausprägung gibt.
In der Jazzmusik gewann das ausgearbeitete Arrangement vor allem zu den Zeiten der Big-Band an Bedeutung; ihre Bandleiter pflegten die Jazzvorbereitungen für grössere Gruppen, indem sie auf den Errungenschaften eines Jelly Roll Morton als Arrangier..... 8 Demgegenüber ist das "Head Arrangement" ein spontaner musikalischer Prozess, der nur oral zwischen den Musikerinnen und Künstlern vereinbart wird.
Die Standardanordnung im Jazzmusiker ist, dass nach dem Intro ein Kopfarrangement folgen wird, das zu den Solos führt, die ihrerseits durch ein Kopfarrangement ersetzt werden, um anschließend den Outro zu erreichen. 9] Im Jazzmusiker wird das Quellmaterial (das "Original") nur als der Musikkern begriffen; die entsprechende Anordnung ist das tatsächliche Musikeinsatz.
Daher wird im Jazzmusiker oft der Bearbeiter als der tatsächliche Kompositionspartner betrachtet. Zahlreiche Musiktitel sind erst durch ein bestimmtes Arrangement bekannt geworden, wie z.B. In the Mood in der Version von Glenn Miller (aufgenommen am I. Aug. 1939). Für die Band wurden und werden Arrangements als eine unverwechselbare Identifikation im Bereich Jazzmusik erachtet.
10] Im Jazzbereich fungiert das Arrangement als Handlungsalternative zur improvisierten Musik und nicht als Substitut für die improvisierte Musik wie in der Pop- und Rockmusik. Das Arrangement ist in der Tat eine gute Idee. In der Pop- und Rockstimme ist das Arrangement nicht mehr an die gewohnte Instrumentierung einer Beat-Band gekoppelt, und zwar nicht erst seit Yesterday of the Beatles (17. 6. 1965). Sie kann aber auch dicht an das ursprüngliche Modell anknüpfen, wie Bill Haley's Rock Along The Clock (12. 4. 1954) im Gegensatz zu dem von Sonny Dae und seinen Springern (20. 3. 1954).
Vorsichtigen neuen Arrangements wie Ray Charles' Cover-Version von Eleanor Rigby (März 1968; ursprünglich von den Beatles; Juni 1966 ) werden umfangreiche neue Arrangements gegenübergestellt, wie der Supremes-Hit You Hold Me Hangin' On (August 1966) von Vanilla Fudge (Mai 1967). Letzterer ist ein Beispiel dafür, wie sehr ein Arrangement dazu beiträgt, das Originale zu verändern.
Obwohl sich die Cover-Versionen oft deutlich an das ursprüngliche Modell angelehnt haben, war das ursprüngliche Modell in diesem Falle kaum zu erkennen. Die psychedelischen Klänge mit neoklassischer Orgel-Partitur und Sitarpassagen verfremden das ursprüngliche Werk bis zur Unkenntlichkeit. Für mich ist das eine Herausforderung. Bekannte Bearbeiter der populären Klänge waren Leiber/Stoller, Jack Nitzsche, Phil Spector, George Martin oder Todd Rundgen. Am Beispiel des Musiktheaters George Martin wird deutlich, dass die Aufgabenstellung zwischen Musiktheoretiker und Arranger in der gewerblichen Praxis oft flüssig ist.
Die Anordnung soll dem Hörer eine andere Art der Übersetzung des Originaltextes näher bringen. Sie kann auch ein anderes Publikum erreichen, wenn sie einen anderen musikalischen Stil als das Originale aufweist, wie beispielsweise Puttin' on the Ritz von Taco (September 1982) im Gegensatz zu dem von Leo Reisman (20. Jänner 1930). Ein Lied, das im Originalton versagt hat, wird aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten mit einem attraktiverem Arrangement für die Hitparade neu gestaltet, wie in Chubby Checker's Fassung von The Twist, deren Vorlage von Hank Ballard stammt (11.11.1958).
Die Dame hatte so auffällige Gemeinsamkeiten mit dem Originalton, dass die Dame glaubte, dass sie ihn beim Hören des Radios für sein Werk hielt. Doch während das ursprüngliche - vor allem die B-Seite - untergegangen ist, hat sich die Coverversion von Checkers zu einer Million Verkäufer entwickelt. Heute, vor allem in der Elektronik und Pop-Musik, beinhaltet das Arrangement manchmal einen Teil des Arrangements, der genau genommen als Teil der Gesamtkomposition angesehen wird oder einem Re-Mix nahe kommt.
Der Arranger ist oft jemand, der bereits an der Struktur einer fertiggestellten Aufzeichnung mitgespielt hat. Das Arrangement meint nicht die Instrumentierung selbst, sondern die Individualität, die künstlerischen Eigenschaften und den Charakter der Performance durch die jeweilige Interpretin. Das Transkribieren ist dabei nur die Umschrift von einer Musiknotation in eine andere oder die Überführung von akustikal wahrnehmbarer Zeit in eine Musiknotation, so dass hier die für ein Arrangement wesentlichen Gestaltungsaspekte ausbleiben.
Kopfarrangements sind die Arrangements eines zwischen Musikerinnen und Künstlern vor der Vorstellung vereinbarten Musikstücks, ohne dass diese in Tönen aufgenommen werden. Sie sind spontan, vor allem im Bereich Jazzmusik zu Hause und waren auch für Memphis Soul typisch. Obwohl die Repetitionen individueller Sätze in der Literatur nichts Spezielles sind und einen wesentlichen Bestandteil des Refrains bilden, gibt es musikalische Stile, die eine starke Repetition individueller Einzelfragmente darstellen.
Diese wiederholte Bearbeitung ist charakteristisch für Countryblues, Mambo, Salsa und Techno. Der Begriff "Live-Arrangement" wird im Jazzbereich verwendet, wenn die Aufgabenverteilung unter den Darstellern nur kurz vor oder gar während der Performance, oral oder auf Schildern durchläuft. Das Leitmotiv und die Reihenfolge der Harmonien müssen allen Spielern bekannt sein.
Der Solopart kann dann von Einzelmusikern improvisiert werden, wodurch in besserer Besetzung auch diese Teile auf Gesamtpartituren basieren, die eine themenbezogene, rhytmische Weiterentwicklung im Laufe des Stückes zeigen und den Übergang vom Solisten zum Solisten musikantisch in die Gesamtentwicklung aufgreifen. Die Neuaufstellung eines Musikwerks ist immer eine unselbständige Regelung nach 3 UVG oder - mangels der Entstehungsebene der Regelung - eine unselbständige andere Umwandlung im Sinn des § 23 UVG.
Der Schutz der individuellen Gestaltung eines Musikwerks ist möglich, wenn der Organisator durch den Gebrauch von stilistischen Mitteln etwas Originelles erschafft. 15 Die Jurisprudenz schreibt dem klassizistischen Arrangement nur dann eine kreative Besonderheit zu, wenn das Arrangement über die rein technische Anwendung der Musiklehre weit hinausgeht. In diesem Fall ist es nicht möglich, die Musik zu vermitteln. 16 Da eine konzeptionelle Gestaltung auf einem bereits vorhandenen und gesicherten Gemälde erfolgt, ist der Arranger als Arranger im Sinn von 3 UMG zu betrachten.
17 Bei gemeinfrei zugänglichen Werken der Musik im klassischen Musikbereich wird nicht mehr der Originalkomponist, sondern der Bearbeiter genannt. Rechtliche Ansprüche aus den Vereinbarungen werden durchgemischt. Marcus Fritsch, Peter Kellert: Arrangement und Produktion. Der Leu Verlagshaus, ISBN 3-928825-22-4 Ulrich Kaiser, Carsten Gerlitz: Arrangement und Besetzung, Augsburg, Warschau, Deutschland. Frankfurt 2005, ISBN 3-7618-1662-6. George T. Simon: Die Golde ära der Großen. channibal edition, ISBN 3-85445-243-8. David Baker: Arrangement & Komposition, Für das Kleine Ensemble: Jazzmusik, R&B, Jazzfreund lichkeit. alimentär, vollständige Anweisung von der Gesangsmelodie über die Akkordharmonisierung bis zur sechsteiligen Noten.
Die Blasinstrumente anordnen. Der Wizoobooks Verlagshaus, 2007, ISBN 978-3-934903-61-6 Paul Wiebe: Arrangierende Zeichenketten. Dr. Andreas N. Tarkmann: Arrangement für Kammer-Ensembles. 1978, S. 25. hochspringend Jürgen Wölfer: Enzyklopädie des Jazzes. 1993, S. 28. High Jump Paul E. Rinzler: Jazzvermittlung und Aufführungspraxis. Hochsprung Richard Lawn: Experiencing Jazz, 2013, S. 36 f.
Hochsprung Jürgen Wölfer: Encyclopedia of Jazz, 1993, S. 212.