Mit " Bewerten " meine ich, wie ich das Foto auf spontane Weise mag, was "gut" daran ist und was "schlecht" ist. Ich beurteile meine eigenen Bilder bei unterschiedlichen Anlässen: Was für Bilder sollen archiviert werden? Was für Bilder sollen archiviert werden? Bei allen Fotos, die ich mache, speichere ich nur einen Teil. Nachdem ich das Foto gemacht habe, betrachte ich das Foto auf dem Display der Kamera.
Zu Hause überspiele ich die Bilder auf den Rechner und betrachte sie vergrössert mit dem RAW-Konverter. Ich habe früher Dias und negative Streifen auf den Leuchtkasten gelegt, das Design überprüft und mit einer Vergrößerungslupe die Bildschärfe bestimmt, ich habe die Zahlen der Bilder aufgeschrieben, die ich einscannen und einrahmen würde. Wenn ich meine Bilder auswerte und darüber nachdenke, wie ich das selbe Motive in Zukunft besser abfotografieren und in die Tat umsetzen kann, werden meine Bilder besser werden.
Wenn ich feststelle, dass das Sonnenlicht auf einem mit Taschenlampe ausgeleuchteten Foto zu stark ist, nehme ich den Platz in meinen Verstand und mache Bilder davon. Wenn es zu viel auf dem Foto zu entdecken gibt, werde ich in Zukunft den Versuch unternehmen, das Detail auf das Wichtigste zu begrenzen und so weiter. Was ist zu bewerten?
Was ist die Bewertung meiner Bilder? Dr. Andreas Feininger notiert (Schwerpunkt im Original)[FeiningerGF]: Rauschen, Gerüche, Geschmäcker, Gefühle und wahrnehmbare EindrÃ??cke sind mit dem Sehvermogen verbunden [....]. Am Meer stehend, schauen wir uns das Meer an, schauen uns um, wir spüren den Rauch und die Wogen, wir spüren den Seetang, wir kosten die Salznebel und wir spüren den Donner der Welle.
Ich habe als Fotografin noch einige dieser Impressionen in meinem Kopf und kann mich an sie erinnern, ich sehe mir das hier an. Man kann nicht enttaeuscht sein, wie Fininger schreibend sagt, sondern das Ganze besser bewerten als jemand, der nur das Photo schaut, aber nicht bei mir an der Stelle war, wo es aufgenommen wurde. Dies gilt für Bilder von Menschen, die mir wichtig sind.
Wenn ich eines meiner Bilder beurteile, sollte ich die mit dem Photographieren verknüpften Gedächtnisse aufweichen, das Foto weit weg von ihm anschauen, vielleicht so, als hätte es jemand anders mitgenommen. Wenn ich mir ein Foto monatelang später ansehe, weckt es in der Regel weniger Gefühle als kurz nach der Aufnahme. Die Qualität meiner Bilder ist mir erst bewusst, wenn ich viele Bilder von den verschiedensten Photographen aus aller Herren Länder kennengelernt habe.
In Bässgen, Produzent von Überblendsteuergeräten für Diaprojektoren, habe ich einen Wettkampf (glücklicherweise nicht als Teilnehmer) besucht, an dem Photographen aus verschiedenen Regionen Deutschlands teilgenommen haben. ¿Wie kann man besser photographieren? Auf dem Weg zu einem besseren Photographieren hilft es, gute Bilder anderer Photographen in Illustrierten, Magazinen, Zeitungen, World Wide Web, Messen und Veranstaltungen zu betrachten - und zwar dort, wo Bilder ausstellen.
Ich schaue mir gern Bilder mit Motiv an, die ich auch photographiere. Wenn mir ein Foto gefallen hat, stelle ich mir die Frage: Warum? Mit meinen weniger gut gemachten Bildern stelle ich mir die umgekehrte Frage: Warum ist das Foto nicht so gut?