Eine permanente medizinhistorische Ausstellung im Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin zeigt eindrucksvoll, dass Mikroskope schon immer Teil des medizinischen Fortschritts waren. Die Fabrikanten und Wissenschaftler aus Berlin und Brandenburg trugen maßgeblich zu diesem Erfolg bei. Die Fortschritte in Medizin und Wissenschaft sind ohne Mikroskope undenkbar.
Basierend auf historischen Mikroskopen aus Berlin und Brandenburg zeigt eine Ausstellung im MDC den Weg dorthin und zeigt die enorme Leistungsfähigkeit moderner Mikroskope und ihre Bedeutung für die medizinische Forschung heute und in Zukunft. Die Ausstellung umfasst verschiedene Objekte, darunter etwa 30 historische Mikroskope aus historischen Fabriken in Berlin und Brandenburg.
Ceux-cien wurden von Professor Helmut Kettenmann, Neurowissenschaftler am MDC, zusammengestellt. Die Mikroskope von historischer Bedeutung sammelte er und gestaltete die Ausstellung, die das 19. Jahrhundert mit der heutigen Mikroskopie verbindet. Die Geschichte der Mikroskopie reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück und baut auf den Fortschritten bei der Herstellung von polierten Linsen für die Astronomie auf.
Antoni van Leeuwenhoek (1632-1723), ein Laienwissenschaftler und niederländischer Gewebehändler, baute und benutzte Mikroskope, um lebende Strukturen wie Blutzellen zu visualisieren. Die Mikroskope blieben jedoch bis Anfang des 19. Jahrhunderts Unikate, die vor allem der Unterhaltung dienten. Die Mikroskopie-Abende waren in den gehobenen Salons beliebt; hier konnte man mit "Gottes kleinsten Wundern" "die Augen erfreuen".
" Die Mikroskope wurden für die Naturbeobachtung bei Exkursionen und Ausflügen eingesetzt. "Das Mikroskop hat im 19. Jahrhundert seinen Siegeszug in der Wissenschaft angetreten", erklärt Professor Helmut Kettenmann. Das Zentrum der Mikroskopie war Berlins blühende Forschungsmetropole. Quelque, die bekanntesten sind für ihre Mikroskope der Welt und für die in der Nähe der Universität und ihrer Forschungsinstitute angesiedelten Firmen sowie für ihre aktiven Kontakte zu Wissenschaftlern in Berlin und der ganzen Welt.
Die Berliner Wissenschaftler, darunter Johannes Müller, Rudolf Virchow, Robert Koch und Hermann von Helmholtz, haben von der florierenden Mikroskopieindustrie profitiert und sie mit wissenschaftlichen Erkenntnissen gefördert. Die Berliner Mikroskope wurden in Ländern wie Italien und Spanien eingesetzt, wo sie Wissenschaftlern wie Camillo Golgi (1843-1926) und Ramón y Cajal (1852-1943) geholfen haben, Gehirnzellen und Zellstrukturen zu entdecken.
Im Jahre 1906 wurden diese Leistungen mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Das Mikroskop wurde im 19. Jahrhundert zum Rettungsgerät für Fleischuntersuchungen, initiiert vom Pathologen Rudolf Virchow in Berlin. Um die Verwandlung zu ermöglichen, wurde das Schwein vor Ort auf das Vorhandensein von Trichinella, einem für den Menschen sehr gefährlichen Parasiten, getestet.
Im Jahr 1900 waren Mikroskope für wissenschaftliche Anwendungen weit verbreitet und durchdrangen zunehmend medizinische Studien und Schulunterricht. Die Herstellung von Mikroskopen in Berlin und Brandenburg neigte sich jedoch bereits dem Ende zu. Das Linsenoptimierungssystem des Physikers Ernst Abbe hat das Zentrum der Mikroskopieentwicklung nach Jena verlagert, wo Carl Zeiss die Berliner Hersteller von ihrer Spitzenposition verdrängt hat.