Thomas hat drei Tage lang gedauert, jetzt denkt er an die rechte Person und den rechten Zeitpunkt, um zu sein. Die 42-Jährige ist ein wenig peinlich berührt, aber er schaut Mirella direkt in die Finger. "Er sagt für dich", und steckt der braunen Dame ein Paket in die Handschuh. Thomas ist ausgebildeter Kühltechniker und denkt, dass er es weiß:
Mit einem schüchternen Lächeln spult Mirella eine kleine Parfümflasche ab: Sie zeigt auf ihre Schnauze und sagt auf gebrochenes Deutsch: "Sorry, alles auch. "â??Der scheue Thomas aus Deutschland und die kalte SchÃ?lerin Mirella aus RumÃ?nien haben sich nicht von ungefähr getroffen. In Timisoara, einer kleinen Stadt im westlichen Rumänien, sitzt man zusammen mit fünf weiteren Ehepaaren in einer Hotel-Lobby - immer ein deutschsprachiger Mann und eine Rumänin.
Der Hesse Thomas und die anderen Gentlemen um die 40 sind in der Brautshow. Sie wollen nach Jahren der Abgeschiedenheit eine lebenslange Frauen kennenlernen. Von der Enttäuschung über den Binnenmarkt in Deutschland - und wahrscheinlich auch von der Deutschlandfrau selbst - wendet man sich an den ehemaligen Osteuropa. Das lange Wochende am Fuß der Carpathians scheint für Thomas zunächst nicht gut zu sein.
Aber dann kam Madamella. Dann ist es Thomas passiert. Zu schade, dass Madame nicht das Parfum riecht, das er ihr gebracht hat. Thomas probiert rasch einen Themawechsel aus. Die Flirterin muss auf dem Englischen erfolgreich sein, da sie kaum Englisch kann. Sie ist hocherfreut: "Fünf Wohnungen! "Nicht nur Thomas, sondern auch Antoinette Hambitzer - 55 Jahre jung, doppelt getrennt - schaut befriedigt auf den Blick der von ihr eingeführten Burschen.
Währenddessen setzt sich Antoinette selbst in ein Cafe und lutscht die geschlagene Sahne aus ihrer heissen Kuvertüre mit einem Trinkhalm. "Ihre Kundinnen zahlen 1.600 EUR, um so viele Rumäninnen bis zum "Erfolgsfall" - d.h. Heirat oder einjährige Partnerschaft - vorstellen zu lassen, bis eine Frau ihrer Wahl anwesend ist.
Sie trägt die Reisekosten nach Rumänien und die Fahrt der Dame selbst. Jede Teilnehmerin wird an drei Tagen jeweils mehr als drei Mädchen näher gebracht. Häufig sind es blinde Verabredungen, weder Mann noch Weib wissen, wen sie vorfinden. Dann bestimmt Antoinette, wer mit wem zusammenarbeitet. Die Antoinette wird ein wenig verärgert, als sie diese Worte erfährt.
"Die Rhinelanderin sieht sich als Berater und Helfer, der ihren Bürgern einen Weg aus der Abgeschiedenheit bietet. Auch für die Hunderte von Müttern in ihrer Mappe, deren Profile sie auch im Netz vorstellt, weist sie auf die Möglichkeiten hin, Rumänien zu verließen. Antoinette's dt. Kundschaft kommt überwiegend aus ländlicher Umgebung, hat eigene Berufsgruppen, ist ein solider Typ.