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Psychologie: Was Ehepaare langfristig verbindet Jährlich entscheiden sich mehr als 210000 Eheleute dafür, ihren eigenen Weg zu gehen. Bei diesen Werten erhebt sich die Frage: Wie können Eheleute überhaupt ein ganzes Jahr lang zufrieden sein? Gabriele Schmid-Kloss, Sozialforscherin aus Stuttgart, fragte seit über 35 Jahren zusammenlebende Pärchen nach den Rätseln ihres Beziehungsglücks.

Dennoch stellte Schmid-Kloss fest, "dass ganze Folgen fast identisch von den beiden Seiten getrennt wiedergegeben wurden. Sonst hätten sich die interviewten Oldies in ihren Beschreibungen mehr unterschieden. Viele der von Schmid-Kloss interviewten Ehepaare haben erklärt, dass ihre Lebensgefährten auch andere Hobbies und Passionen haben sollten, um ihre Freiheit zu bewahren.

Die aktuellen Forschungen zeigen, dass in den fünf Jahren nach der Entbindung des ersten Sohnes die Beziehungen enorm knirschen. "Bei der Ankunft des Mädchens wird nicht nur öfter gestritten, sondern auch immer heftiger", unterstreicht der Münchener Diplompsychologe Bernhard Kalicki. Für viele Lebenspartner bleibt nach der Entbindung weniger Zeit für Vertrautheit und Erotik.

Das kann auch eine schwere Belastung für eine Partnerschaft darstellen. "Kaum jemand wird an der zentralen Bedeutung des Sexlebens in einer gesunden Partnerschaft zweifeln", sagt die Diplompsychologin Judith Wallerstein von der Berkeley University. Allerdings zeigt die Therapieerfahrung auch, dass kein anderer Teil der Partnerschaft so anfällig für Störungen ist wie das Geschlecht. Inwiefern man diese "Übergriffe" vermeiden kann - oder inwiefern beide Seiten längere Zeiträume ohne Geschlecht verkraften können, ist daher auch das Erfolgsgeheimnis einer dauerhaften Eheschließung.

Wenn der eine Gesellschafter nämlich stets frühere Absprachen missachtet oder vergißt, fühlt der andere dies als Vernachlässigung seiner selbst. "Die Partnerschaft läutet schon viel mehr als die Alarmglocken", mahnt Forward.

Sozietät - Wörterbuch der Psychologie

In der konzeptionellen Erarbeitung und schnellen Implementierung sowie der optimalen Kooperation mit den Autorinnen und Autoren steckt die 20-jährige redaktionelle Arbeit des Projekts. Seit 1980 ist Gerd Wenninger Chefredakteur des Leitfadens für Psychologie, des Handbuchs für Mediapsychologie, des Handbuchs für Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz und Redakteur der deutschsprachigen Auflage des Handbuchs für psychotherapeutische Maßnahmen.

Außerdem ist er als freiberuflicher Managementberater und Moderator tätig.