Geschichte: Dieser Komiker, diese komische Fabel ist ein Atheismus. Nicht umsonst hat Jean-Paul Krassinsky den Namen von Nietzsche, dem großen gotteslosen Denker, übernommen. Dies spiegelt sich bedauerlicherweise auch in der Tatsache wider, dass es auf den etwa 300 Seiten, die das Werk enthält, viele schwierige Augenblicke zum Überleben gibt, in denen man eindeutig das Gefühl hat, dass es sich nicht um eine Geschichte und Unterhaltung handelt, sondern um ein Geständnis, sogar ein Geständnis, das man ablegen muss.
Die Fabel, der Krassinsky sich gewidmet hat, ist, dass der Komiker in einer Welt der Äffchen spielt, in der Äffchen reden können und sich im Prinzip überhaupt nicht wie Äffchen aufführen. Die kurze Erzählung, die den Komiker öffnet, manchmal unterbrochen und auf wenigen Seiten abgeschlossen wird, der kämpferische, schlagende alte Affe und Aufklärungsphilosoph Fukuto serviert die Erzählung seines Volks, die im Kern die Erzählung über seine religiöse Aberration ist.
Einmal, so die Meldung, wurde von der NASA eine Schneemakakrele ins Weltall geworfen. Allerdings lenkt seine Weltraumkapsel zurück zur Erde bei der Landung in dieser verschneiten, rauen Ödnis, die den Look des ganzen Comics ausmacht. Seine Erfahrungen mit seiner Raumfahrt beeindrucken die Subjekte des grausamen Clanführers Taro, insbesondere seine Ausführungen über den Gott Diou, ein höheres Lebewesen, das, wie sich bald herausstellt, aus allen Arten von Monotheismus-Bildern Gottes und Bibelsätzen besteht.
Religionen, die theoretische Erzählung, sind dabei nur die Aufgabe eines tiefgreifenden, offenbar alternativlosem Egos, hinter dem endlich, als eine Form der anthropologischen Konstanten, eine unendliche, nicht eradierbare Blödheit ersichtlich wird. Wurden nicht alle Auseinandersetzungen, die unter dem Deckmantel eines Comics präsentiert werden, schon lange ausreichend verbreitet, hin und her gedreht und über Jahre hinweg wieder gekaut?
Krassinsky nannte auch einige Funktionen dieser Konsens-Theorie, wie den früher hoch dekorierten Evolutionsbiologe Richard Dawkins, der heute seine geistige Vollendung darin sieht, religiöse Vertreter verschiedenster Herkunft zu entlarven, oder den, naja, Religionsphilosophen Pascal Boyer als Garanten für die ideologische Grundlage der Geschichte. Aber was diese Gentlemen in ihrem anti-religiösen Tatendrang verkehrt gemacht haben, wird auch durch den Komiker verfälscht: Es endet bei der Vermutung, dass Religionen - und im Allgemeinen das Wesentliche des Menschen - nur aus Blödheit, Gewalttätigkeit, sexueller Ausbeutung und dem alles überdrängenden Machtwillen bestehen.
Aber Nietzsche, auf den Krassinsky sich bezieht, betrachtete das Mitgefühl ganz im Gegensatz dazu als die tatsächliche Ursache des christlichen Glaubens und diffamierte aus eben diesem Grund den christlichen Glaubens als Zwangsreligion, als Religionsgemeinschaft der Schwächeren. Vom " Fehleinschätzung ", von der Gnade, vom uneigennützigen Potential der Weltreligionen, von all den positiven Dingen, die sie produziert haben, kann Krassinsky nur etwas in der extremen Distorsion erkennen.
Dies mag Menschen freuen, die eine ebenso missachtende Ansicht von Religionen haben, aber kein Expertenwissen. Schlussfolgerung: Der mit dem Stift gezeichnet Komiker ist in Bezug auf Zeichnung und Komposition recht simpel. Wunderschön sind die vielen stimmungsvollen und mit Aquarellen bemalten Tableaux, die Krassinsky mit einer leichten Handfläche auf dem Blatt hervorgebracht hat. Denn ein Aufsatz ist " Die " Adffendämmerung " zu flach und epileptisch, für eine gut erzählten Erzählung eben nicht gut genug.
Diejenigen, die sich in ihren anti-religiösen Präferenzen bestärkt fühlten, werden hier auf fast jeder beliebigen Stelle eine Bestätigungsmöglichkeit vorfinden; aber diejenigen, die sich ein differenziertes Bild vom Problemfeld der Beziehung zwischen Glaube und Gewalttätigkeit machen wollen, werden es nicht vermeiden können, ein wenig mehr geistige Arbeit und Bücherseiten zu betreiben.